Wenn man sich den Überwachungspraktiken von Geheimdiensten der ganzen Welt, auch solcher in Rechtsstaaten bewusst ist, wie die Veröffentlichungen von Edward Snowden gezeigt haben und wenn man sich des Überwachungskapitalismuses des heutigen Wirtschaftsmarktes bewusst ist, dann Schlüpft man schnell, so behaupte ich und so kann ich aus eingener Erfahrung bestätigen, in eine Rolle der Selbstzensur. Ob man auf einen Misstand oder andere perspektiven aufmerksam macht hängt dann plötzlich von einem Wert ab, den man diesem Umstand zuweist. Man überlegt es sich im Hinblick auf persönliche Folgen in Abwägung mit den öffentlichen Folgen bzw. dem möglicherweise zu Erreichenden ganz genau, ob es sich lohnt, die eigene Stimme zu erheben. In gewisser Weise ist das nicht neues, denn früher, ohne das Internet, waren die eigene Meinungsartikulation meist auch mit der eigenen Person verknüpft, die das eben genannte Dilemma zwischen persönlichen und öffentlichen Folgen durch die Vertetung der eigenen Werte hervorruft. Zwar in einem anderen Ausmaß als heutzutage - aber dennoch vorhanden. Interessant ist nur, dass sich mittels des Internets eine gute Möglichkeit bietet, sich von den persönlichen Folgen zu entkoppeln. Wenn man dazu Fähig ist, kann man das Internet dazu nutzen, eine (pseudo)anonyme Identität zu schaffen, die der eigenen Meinungsäußerung dienen kann, ohne sich um persönliche Folgen, insbesondere Nachteile, kümmern zu müssen und es so ermöglichen kann, die eigenen Werte sicherer zu vertreten. Eine neue Art von Diskurs wird möglich.
Um auf den Punkt zu kommen: Zu diesem Diskurs möchte ich hiermit beitragen.
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