Die Tage ließt man immer wieder von negativen Schlagzeilen über die Corona-App. Nicht richtig funktioniert hätte sie und die Entwickler*innen (SAP & Telekom) hätten nicht rechtzeitig reagiert. Das Letzte ist vielleicht ja wahr, aber ersteres sollte man genau hinterfragen. Denn das eigentliche Problem war, dass die Corona-App im Hintergrund beendet wurde und daher nicht richtig Tokens über Bluetooth ausgetauscht hat. Fakt ist aber viel mehr, dass die Android-Versionen von Huawei und anderer Hersteller seit jahren aggresiv im Hintergrund Apps wegkillen. Nur privileged Apps, die davon ausgenommen sind, haben noch Chance richtig zu funktionieren. Und das sind die, die man nicht haben möchte, wie WhatsApp. Das Smartphone wird zum Dumbphone und damit haben sich Entwickler*innen schon länger mühsam herumzuschlagen. Das betrifft nicht nur Apps aus dem FLOSS-Umfeld, sondern auch populäre Apps wie Snapchat. Das etwas Groll, dass SAP & die Telekom für ihr lahmes Verhalten verdient hat, darf sie gerne erhalten, aber mit dem Rest sollte man endlich mal auf die Smartphone-Hersteller einhacken. Niemand mag Smartphones, die nicht richtig funktionieren, ob proprietär oder frei. Das hat sich just bei der Corona-App gut gezeigt und wenn jetzt noch Missgunst in die richtige Richtung gelenkt wird bekommen wir hoffentlich eines Tages die Wahl, ob wir ein Dumbphone haben möchten, bei dem die Hälfte der Apps nicht tut oder das, was wir gekauft haben: Ein Smartphone.
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