Ich kenne einen Menschen, dem ist es im Leben nicht einfach gemacht worden. Dieser Mensch bezieht aufgrund seiner Situation das Geld für den täglichen Bedarf und Miete vom Jobcenter. Ich habe erlebt, wie dort mit Menschen umgegangen wird. Dazu muss ich gleich sagen, dass es dort auch Leute gibt, die bemüht und freundlich sind. Aber die sollen nicht das Thema sein.
Das Thema ist das Geld. Hier speziell die Miete. Der Staat regelt wie viel Kaltmiete Wohnraum kosten darf, der von dem Jobcenter übernommen wird. Die Tabelle dazu berücksichtig wie viele Personen in einem Haushalt leben, weil sich danach die Größe der Wohnung richtet. Jetzt ist es passiert, dass die Eigentümer der Wohnung, eine große Immobiliengesellschaft, ihre Häuser in dem Ort (endlich) renoviert hat. Natürlich folgte daraufhin sofort die monatliche Miete. Und zwar saftig. Das hatte zur Folge, dass die vom Jobcenter gebilligte Kaltmiete überschritten wurde.
Es wurde einfach weiter die Miete nach Tabelle bezahlt, in der Erwartung, dass der Mieter den Restbetrag selber trägt. Man kann sich vorstellen, dass jemand, der kein eigenes Einkommen hat, das nicht leisten kann. Es ist ja kaum Geld zum Leben vorhanden. Das ist alles bekannt, aber trotzdem gibt es keine Einsicht. Ein Betrag, der monatlich im Jobcenter nicht aufgefallen wäre, hat sich im Laufe von vielen Monaten zu einem unbezahlbaren Rückstand für den Mieter aufgebaut.
Jetzt bestehen zu allen miserablen Lebensumständen Mietschulden, die eine Wohnungssuche erschweren. Was ich daran nicht verstehe ist, wie es in diesem Land sein kann, dass Menschen, die mit dem Existenzminimum leben müssen, einfach weiter nach unten durchgereicht werden. Die Differenz im Monat hätte den Staat nicht weiter belastet. Wohl aber die Menschen, die wissen, dass sie das nicht aufbringen können, da kein eigenes Einkommen vorhanden ist.
In meiner Erwartungshaltung darf so etwas gar nicht passieren. Die Miete hat vor der Renovierung gepasst. Es ist nicht so, dass der Mieter sich mit Absicht eine zu teure Wohnung genommen hat. Selbst wenn es Umstände gegeben hätte, die einen Auszug gerechtfertigt hätten, kann man doch einen Menschen nicht mit Schulden zurücklassen, die vermeidbar sind. Aber Hauptsache wir haben einen Tankrabatt aus der Staatskasse. Das ist in meinen Augen an Niedertracht nicht zu übertreffen.
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